Horst Janssen und sein Drucker Hartmut Frielinghaus

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Horst Janssen (1929 - 1995) nannte ihn seinen »Zwilling« und bezeichnete die Beziehung zu ihm als »Symbiose«: Das Janssen-Kabinett würdigt Horst Janssen und seinem Drucker Hartmut Frielinghaus ( 1937-1995) nun eine Ausstellung. Gezeigt werden Janssens Portraits von »Friely«, vor allem jedoch Radierungen in zahlreichen Druckvarianten und Probedrucken. Frielinghaus’ Sensibilität und Einfühlungsvermögen für die Ideen des Künstlers ließen ihn zu einem idealen Drucker für Janssen werden, der mit ihm die Passion für verschiedene Papiere und Druckexperimente teilte. Auf der Suche nach immer neuen Ausdrucksformen differenzierte Frielinghaus die Abzüge durch das Einfärben der Platte, durch aufgewalzte Japanpapiere oder durch Tief- und Negativdrucke. Das Auge des Betrachters wird dabei, wie Janssen es sich wünschte, oft in die Irre geführt und so zur Auseinandersetzung mit dem Medium der Radierung angeregt: »Es sind nämlich Drucke, die sich den Wörtern entziehen – man muss es sehen, und sieht man es, kann man das meiste, was man vom Drucken zu wissen glaubte, vergessen«.

In den 90er Jahren hat Hartmut Frielinghaus das Werkverzeichnis von Janssen Radierungen aus den Jahren 1970-1980 herausgegeben. Zu einem Abschluss des Werkes ist es nicht mehr gekommen: Hartmut Frielinghaus ist nur drei Monate nach Horst Janssen, im Dezember 1995, gestorben.

Gezeigt wurden 10 Portraitzeichnungen Janssens von Hartmut Frielinghaus und ca. 40 Radierungen aus den Jahren 1970-1990. Zu dem Ausstellungskatalog erschien eine Vorzugsausgabe mit der bisher unpublizierten Radierung »Friely + me« (1975) von Horst Janssen in einer limitierten Auflage von 75 Exemplaren (Druck von Peter Fetthauer, Hamburg). Der Katalog mit zahlreichen Abbildungen kostete in den Büchershops der Hamburger Kunsthalle € 13, die Vorzugsausgabe mit 1 Originalradierung für € 180 (€ 150 für die Freunde der Kunsthalle).