Franz Horny 1798-1824

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Ein Romantiker im Lichte Italiens

Franz Horny gehörte zu den großen Hoffnungen der jüngeren Generation der Romantiker, doch hinterließ er ein unabgeschlossenes genialisches Frühwerk, als er 1824 im Alter von noch nicht 26 Jahren in dem Städtchen Olevano in den Sabiner Bergen verstarb. Dorthin hatte er sich wegen seines Lungenleidens zurückgezogen.
In Weimar geboren erhielt er Unterricht an der von Goethes Berater Heinrich Meyer geleiteten freien Kunstschule. Entscheidend wurde für ihn die Begegnung mit dem Kunsthistoriker, Sammler und Mäzen Carl Friedrich von Rumohr, der ihn 1816 mit auf eine Reise nach Italien nahm. Dort wurde der junge Horny sogleich in die deutsch-römischen Künstlerkreise um deren Haupt Joseph Anton Koch als Vertreter der klassischen idealen Landschaft einerseits und um die Nazarener wie Cornelius und Schnorr von Carolsfeld andererseits  aufgenommen. Doch gewinnt er mit seinem Werk eine eigene Position durch den graphischen  Erfindungsreichtum seiner Zeichnungen,  durch den suggestiven  Einsatz von Linie und Farbe als Gestaltungsmittel und durch eine neue, sinnenhafte Erlebnisform vor der Natur.
Die Ausstellung, die aus Anlaß von Hornys 200. Geburtstag in Verbindung  mit den Kunstsammlungen zu Weimar entstand, führt erstmals das Gesamtwerk dieses genuinen Zeichners in einer konzentrierten Auswahl vor Augen. Sie wurde begleitet von einem Katalog mit Beiträgen von Hanna Hohl, Hermann Mildenberger und Hinrich Sieveking.