Serien

Scrollen
-

Druckgraphik von Warhol bis Wool

Was fasziniert Künstler*innen an Serien und vielmehr noch an der seriellen Wiederholung im Druck? Serien sind offene Systeme, erzählen Geschichten, spielen mit dem Rhythmus, erlauben Variationen und dokumentieren künstlerische Prozesse. Mit seinen berühmten Siebdrucken »Campbell’s Soup« (1968) oder den »Marilyn«-Porträts (1967) hat Andy Warhol (1928–1987) die serielle Wiederholung von Bildern zu seinem Markenzeichen gemacht. Mitte der 1960er-Jahre war die Druckgraphik durch Pop Art und Fluxus zu einer der wichtigsten künstlerischen Medien geworden. Neue graphische Techniken wie Siebdruck und Offset erlaubten mit aggressiven Farben und schlagkräftigen Motiven nicht nur hohe Auflagen, sondern auch einen bis dahin unbekannten Zugriff auf die Bildmotive populärer Print- und Werbemedien. Neben der Pop Art war es vor allem die Minimal Art und Konzeptkunst, die mit ihren graphischen Folgen die serielle Vervielfältigung von Printmedien in den Vordergrund stellten.

Das Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle besitzt einen herausragenden Bestand druckgraphischer Serien, die mit Ausnahme von Andy Warhols  Siebdrucken, bisher nur selten oder noch nie gezeigt worden sind. Die Ausstellung SERIEN zeigt nun erstmals Highlights der Sammlung von 1960 bis heute, die zugleich auch die Geschichte dieses Mediums seit den 1960er Jahren skizziert von Josef Albers (1888-1976) »Hommage au careè« (1965) über David Hockneys (*1937) Zyklus »A Rakes Progress« (1961–63), Roy Lichtensteins »Haystack« bis zu Christopher Wools (*1955) Serie »Untitled« (2016). Einen weiteren Schwerpunkt bilden die aktuellen Neuerwerbungen von jungen Künstler*innen, wie die Serie »Mid Sentence« (2018) von Nina Canell (*1979) oder Helen Cammocks Folge (*1977) »Shouting in Whispers« (2017).