James Abbot Mc Neill Whistler

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Die Graphik

Dank der Tätigkeit von Alfred Lichtwark, der 1891 die Graphik Whistlers für das Kupferstichkabinett zu sammeln begann und insgesamt 93 Blätter erwarb, können wir in dieser Ausstellung Whistlers graphisches Werk in einem repräsentativen Ausschnitt und in hoher Druckqualität vor Augen führen. Die Anordnung entspricht dessen zeitlicher Abfolge. Denn Whistler, der als Graphiker Anerkennung fand, bevor er sich als Maler durchsetzte, beschäftigte sich seit Mitte der fünfziger Jahre bis etwa 1889 vor allem mit der Radierung, während er im folgenden Jahrzehnt die Lithographie als künstlerisches Ausdrucksmittel bevorzugte.
Wir zeigen gegenüber dem Eingang Radierungen aus den Jahren 1859 bis 1861,  haupt­sächlich Blätter, die er 1871 in seiner sogenanntenn Themse-Folge publizierte.
Link vom Eingang beginnt die Ausstellung chronologisch mit den Radierungen von 1858/59, von denen die ersten vier zu der sogenannten Französischen Folge gehören, veröffentlicht 1858 als »Zwölf Radierungen nach der Natur«. Sie führt zu den nach der Radierpause der Jahre 1863 bis 1870 entstandenen Arbeiten der siebziger und achtziger Jahre, deren Höhepunkt die 1879/80 entstandenen, in zwei Folgen edierten Blätter aus Venedig bilden. In die zweite Folge hat Whistler auch Ansichten aus England (Nr. 54, 55) aufgenommen, um zu zeigen, daß sie als reine Kunst, nicht als Topographie zu verstehen sind.
Im hinteren Raumsegment sind Radierungen aus Venedig solchen aus Amsterdam (Nr. 60-63) gegenübergestellt, die den reifen Spätstil erkennen lassen. Ein Vergleich der venezianischen Radierungen mit den beiden im Lithotint-Verfahren geschaffenen Lithographien von 1878 (Nr. 64, 65) zeigt eine analoge Vereinigung des Graphischen mit dem Malerischen.
Den Abschluß der Ausstellung bilden die Kreidelithographien, in denen Whistler sich als Zeichner ausdrückt.
In einer Vitrine fanden Sie Hinweise auf den aus dem Monogramm JMW entwickelten Ctterling, den Whistler nach japanischem Vorbild als Signatur und vor allem in den Lithographien auch als Kompositionselement eingesetzt hat.
Die Broschüre zur Ausstellung gab es am Verkaufsstand zu erhalten. Weiterführende Literatur fanden Sie an einem Sondertisch in unserem Studiensaal.