Horst Janssen

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Bäume im Gegenlicht. Von der Skizze zur Radierungen

Nur selten hat Horst Janssen seine Radierungen in detaillierten Studien vorbereitet, meist reichte ihm die spontane Skizze als Vorlage. Mit wenigen Bleistiftskizzen angedeutet, wirken diese Zeichnungen wie abstrakte Kompositionen, die bewusst auf das Wesentliche reduziert sind: »Mag sein, dass ein flüchtiger Entwurf nötig ist«, so Horst Janssen. »Auf keinen Fall sollte er zu ausführlich sein. Der größte Teil der Erfindung sollte auf der Platte selbst gemacht sein werden, denn das Ritzen in Lack und auf Metall ist gänzlich verschieden zum Zeichnen auf dem Papier«. Die Gegenüberstellung von Skizze und Radierung gibt einen interessanten Einblick in die Arbeitsweise des Künstlers und dokumentiert zugleich den Entstehungsprozess seiner Graphik.

Die Hamburger Kunsthalle zeigt im Janssen-Kabinett 50 Zeichnungen und Radierungen aus den Jahren 1970-1990. Besonders in den siebziger Jahren hat Janssen sich in seinen Radierzyklen vorwiegend der Landschaft gewidmet. So bezieht der Titel der Ausstellung »Bäume im Gegenlicht« von 1971 sich auf eine Radierung aus dem Zyklus »Hokusai´s Spaziergang«. Die gezeigten Arbeiten stammen vorwiegend aus der Sammlung von Gerhard Schack.