Emil Schumacher

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Retrospektive

Emil Schumacher zählt zu den bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten,  die der Kunst der Nachkriegszeit entscheidende Impulse zu geben vermochten. Als Maler stand er seit den frühen 50er Jahren im Zentrum des künstlerischen Aufbruchs. Er gehört zu der Gruppe von Künstlern, wie Ernst Wilhelm Nay oder Willi Baumeister, die in der malerischen Abstraktion neue Wege des künstlerischen Ausdrucks  beschritten. Schumacher, der 1912 in Hagen/ Westfalen geboren ist, begann seine Laufbahn in den dreißiger Jahren mit einem figurativen Werk, das sich an der Strömung der Neuen Sachlichkeit orientierte. Der Zweite Weltkreig verhinderte, wie bei nahezu allen Künstlern dieser Generation, einen kontinuierlichen Schaffensprozeß. Nach dem Kriege war er maßgeblich an der Erneuerung der Kunst in Deutschland beteiligt. Er war es, der den abstrakten Stil des Informel in Deutschland begründete und damit eine internationale Bewegung prägte. Kennzeichnend für das Informel war eine nicht an die Form gebundene, gestische Malerei. 1947 war er Mitbegründer der einflussreichen deutschen Künstlergruppe »Junger Westen«.
Die Ausstellung, die die Hamburger Kunsthalle in Zusammenarbeit mit der Galerie National du Jeu de Paume in Paris und dem Haus der Kunst in München vorbereitet, zeigte Werke aus allen Phasen seines Schaffens und ehrt den Künstler so zu seinem 85. Geburtstag. Im Mittelpunkt der Auswahl standen die beiden erhaltenen großformatigen Bilder, die Schumacher  1964 für die dritte documenta in Kassel schuf. An ihnen gemessen zeigt sich, wie sehr Emil Schumacher seine Malerei bis heute kraftvoll weiterentwickelt  hat.
Die Ausstellung wurde in Hamburg im Oberlichtgeschoß der Galerie der Gegenwart gezeigt, als erste Sonderausstellung im Neubau überhaupt. Es wurden ca. 60 Gemälde Schumachers präsentiert. Die Werke stammen aus Privatsammlungen und europäischen Museen. Der Katalog zur Ausstellung erscheint zweisprachig in Deutsch und Französisch, bildet alle Werke ab, und enthält neben einem Vorwort von Peter Handke, Texte von Monika Wagner, Ortrud Westheider und dem französischen Kritiker Marcelin Pleynet.