EDI HILA | THEA DJORDJADZE

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Presseinformation

Kuratorin

Dr. Corinne Diserens

Assistenzkuratorin

Leona Marie Ahrens

Wissenschaftliche 
Assistenz

Jana Pfort

Pressetermin

Donnerstag, 24. April 2025, um 11 Uhr 

Eröffnung

Donnerstag, 24. April 2025, um 19 Uhr

EDI HILA | THEA DJORDJADZE ist eine generationenübergreifende Doppelausstellung zweier bedeutender Künstler*innen aus Albanien und Georgien, beides Länder mit einer kommunistischen Vergangenheit, die mit der Sowjetunion und der Geschichte Osteuropas und Westasiens zusammenhängt. 

Edi Hila ist ein bedeutender und hochgelobter Künstler der Balkanregion, der die soziale und politische Geschichte Albaniens miterlebt und festgehalten hat und oft als »Maler des albanischen Wandels« bezeichnet wird. 

Die Hamburger Kunsthalle und das Moderna Museet Malmö (Schweden) organi-sieren eine wichtige Überblicksausstellung über Edi Hila, die von Dr. Corinne Diserens und Joa Ljungberg in engem Dialog mit dem Künstler initiiert und kuratiert wird. Sie umfasst Gemälde, Arbeiten auf Papier und Maquetten. 

Die Ausstellung wird Schlüsselmomente aus den prägenden Jahren des Künstlers nachzeichnen, darunter sein berühmt-berüchtigtes Gemälde Planting of Trees aus dem Jahr 1972, das wegen seiner expressiven Farb- und Formgebung (die der offiziellen Doktrin des sozialistischen Realismus zuwiderlief) zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt wurde. Darüber hinaus wird seine Praxis in den 1990er Jahren untersucht, als der Künstler das Leben nach dem Sturz des Regimes von Diktator Enver Hoxha aufmerksam beobachtete und die Realitäten der albani-schen Transformation an der Schwelle zum neuen Jahrtausend darstellte. 
 

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Indem er sich auf gedeckte Farben beschränkt und systematisch überflüssige De-tails ausblendet, schafft Hila dichte Kompositionen, die über einfache Erzählungen hinausgehen. Serien wie Comfort, Migrations, Paradox, Threat, Roadside Objects, Transitional Landscapes, Penthouses, Relations, Martyrs of the Nation Boulevard und A Tent on the Roof of the Car spiegeln alle Aspekte des gesellschaftlichen Umbruchs wider und vermitteln gleichzeitig ein Gefühl der Ehrfurcht, das durch Melancholie und subtile Ironie gemildert wird. 

Die architektonischen Schichten der Geschichte und das sich ständig verändernde urbane Umfeld der albanischen Städte bilden häufig die Kulisse. Der berühmte Masterplan mit seinem Komplex öffentlicher Gebäude im Zentrum von Tirana, der vom florentinischen Architekten Gherardo Bosio während des faschistischen Regimes entworfen wurde, war eine wichtige Inspiration für seine auf der documenta 14 ausgestellte Boulevard-Serie. In diesen Gemälden, die an die Kulissen eines taktischen Kriegsspiels erinnern, werden die Betrachter*innen durch eine tiefgründige Bildsprache in eine Welt ohne Schatten und ohne jede Spur von Menschlichkeit gezogen. 

Die Ausstellung wird sich auch Hilas neuesten Arbeiten widmen, die eher die Grenzen und Fallstricke der Transformation als ihre Verheißungen aufzeigen und sorgfältige Beobachtungen und subtile psychologische Einsichten bieten. 

Edi Hila (*1944 in Shkodër, Albanien) lebt und arbeitet in Tirana, Albanien. Ab den 1990er Jahre war er Professor und Dean an der Fakultät für Bildende Kunst der Universität der Künste Tirana. 
Ausstellungen (Auswahl): 2023 Edi Hila. Territore te pervojave te jetuara, Center for Openness and Dialogue, Tirana; Edi Hila. Experienced Territories, Galleria Raffaella Cortese, Milan; 2020 Edi Hila. The Sound of the Tuba, Secession, Vienna; 2018 Edi Hila: Painter of Transformation, Museum of Modern Art, Warsaw; National Gallery of Arts Tirana; Kontakt Collection, Vienna; 2017 documenta 14, Athens/Kassel; 2014 Potential Monuments of Unrealised Futures (with Adrian Paci), Architectural Association, London; Albanian Pavilion 14th International Architecture Exhibition, La Biennale di Venezia

Thea Djordjadze war noch Studentin der Bildenden Künste, als das Land 1991 als erstes seine Unab-hängigkeit von der Sowjetunion erklärte, woraufhin ein zwei Jahre dauernder Bürgerkrieg ausbrach. Sie setzte ihre Ausbildung in Westeuropa fort. Nach einem Aufenthalt an der Gerrit Rietveld Academie in Am-sterdam zog sie in das gerade wiedervereinigte Deutschland. Sie studierte an der Staatlichen Kunstaka-demie Düsseldorf, bevor sie nach Berlin zog, wo sie seit Mitte der 2000er Jahre lebt. 
In ihrer experimentellen künstlerischen Praxis geht Thea Djordjadze von einer aufgeklärten Intuition aus. Djordjadzes Skulpturen und Environments entstehen aus der intensiven Auseinandersetzung der Künstle-rin mit den aktiven und latenten Energien eines Raumes, wobei sie eine Vielzahl von Materialien in Assem-blagen von einzigartiger Poesie verwendet. Ihre Werke entstehen in einem Prozess, der auf den jeweiligen Ort eingeht, manchmal reflexiv, manchmal als unmittelbare Reaktion auf die gegebenen Bedingungen. Oft fließen Bilder, Formen und Ideen aus der Literatur, dem Design, der Malerei, der Architektur ‒ insbesondere, aber nicht nur, aus der Moderne ‒ in Djordjadzes Werk ein und hinterlassen einen Abdruck wie ein Echo der Begegnung der Künstlerin mit ihnen. 
Thea Djordjadze wird für die Hamburger Kunsthalle einen neuen Werkkomplex schaffen, der den Betra-chter*innen eine räumliche, physische und psychologische Erfahrung bietet. Dabei wird die Künstlerin nicht nur die formalen und materiellen Qualitäten des Gebäudes hinterfragen, sondern auch seinen si-tuativen Kontext. 

Thea Djordjadze (*1971 in Tiflis, Georgien) lebt und arbeitet in Berlin. 
Ausstellungen (Auswahl): 2023 Thea Djordjadze: the ceiling of a courtyard, WIELS Contemporary Art Centre, Brussels; 2022 Thea Djordjadze. Se souvenir et témoigner, Musée d'Art Moderne et Contemporain (MAMC), Saint-Etienne Métropole; 2021 Thea Djordjadze: All building as making, Gropius Bau, Berlin; 2018 Thea Djordjadze: o potio n., Portikus, Frankfurt; 2016 Projects 103: Thea Djordjadze, MoMA PS 1, New York; To be in an upright position on the feet (studio visit), Secession, Vienna; 2012 documenta 13, Kassel 

Pressemitteilung

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Logo_Freunde der Kunsthalle
Edi Hila, People of the Future 1-3, 1997 from the series „Migrations“, Acrylic on canvas, 198,5 x 170,5 cm, Courtesy of the Artist, Galleria Raffaella Cortese Milan – Albisola
Edi Hila People of the Future 1-3 , 1997
Thea Djordjadze (*1971) Installationsansicht Space Under, Projects 103: Thea Djordjadze, MoMA PS1, Long Island City, New York, 2016 © Thea Djordjadze / VG Bild-Kunst, Bonn 2024 Foto: Pablo Enriquez
Thea Djordjadze Installationsansicht Space Under, Projects 103: Thea Djordjadze, MoMA PS1, Long Island City, New York , 2016
Thea Djordjadze (*1971) Installationsansicht o potio n., Portikus, Frankfurt am Main, 2018 © Thea Djordjadze / VG Bild-Kunst 2024, Bonn, Foto: Diana Pfammatter
Thea Djordjadze Installationsansicht Thea Djordjadze, o potio n., Portikus, Frankfurt am Main , 2018
Edi Hila (*1944), House Surrounded by Wall (aus der Serie Transitional Landscapes), 2000 © Courtesy of the artist and Gallery Mitterrand
Edi Hila House Surrounded by Wall (aus der Serie Transitional Landscapes) , 2000
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