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ABER ICH DIE WELT ICH SEHE DICH*

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Im Rahmen der 9. Triennale der Photographie 2026

»Alliance, Infinity, Love – in the Face of the Other«

Ort

1. OG Galerie der Gegenwart

 

*Rémy Zaugg

Im Kontext der Triennale der Photographie präsentiert die Ausstellung ABER ICH | DIE WELT | ICH SEHE | DICH  Werke von 40 internationalen Künstler*innen verschiedener Generationen. Sie alle zeigen Falten im Inhalt von Fotografien: Details, die etwas über ein Bild verraten und jedes Mal die historischen Sedimente freilegen.

Das erste Kapitel der Ausstellung entschlüsselt (Grab-)Landschaften, die von historischen Erinnerungen durchdrungen und von persönlichen Erfahrungen, Mythen und Ideologien geprägt sind, oder wie Signifikanz die latenten Bedeutungen der Bilder insgesamt beeinflusst. Gezeigt werden Fotografien wie Henry Fox Talbots The Haystack (1844) mit einer angelehnten Leiter; Henri Becquerels wissenschaftliche Bilder Phosphorescences invisibles und Beta Ray; ein Bild einer Leiter und eines Wachpostens, das durch den Blitz der Atombombe über Hiroshima an eine Wand gesprengt und dort eingeprägt wurde; Hiromi Tsuchidas Camphor Tree 700 meters from the hypocentre; On Kawaras Thanatophanies; Santu Mofokengs traumatische oder verschmutzte Landschaften, in denen menschliche und geografische Körper einer allmählichen Metamorphose unterzogen werden; sowie Jo Ractliffes Terreno Ocupado und As Terras do Fim do Mundo mit Landschaften und Überresten aus Angola, neben anderen Werken.

Der Heuhaufen – ein Landschafsrezitativ – offenbart die Erscheinungsweise von Objekten, deren Schwindel Duchamps Ready-mades vollenden werden, denn zwischen Ready-mades und Fotografie besteht eine sowohl offensichtliche als auch heimliche Verwandtschaft. Der zweite Teil der Ausstellung untersucht, wie Künstler*innen wie Marcel Duchamp, Alfred Stieglitz, Richard Hamilton, Marcel Broodthaers, Witkacy, Gustav Metzger, Dieter Roth, Louise Lawler, Sherrie Levine, Emilio Prini, Fischli & Weiss, Aglaia Konrad und Saher Shah Schatten, optische Geräte und fotografische Aneignung nutzen, um Zustände von Formen festzuhalten, die als Matrix dienen, ein konstitutives Vehikel für die Organisation von Ideen, für eine Ökologie der Aufmerksamkeit.

Der dritte und letzte Teil der Ausstellung konzentriert sich auf Protokolle, Bildbearbeitung und die Produktion von Objekten mit historischer und poetischer Anmutung – oder darauf, wie Künstler*innen in ihrer eigenen Praxis konstitutive Gesten, fotografisches oder archäologisches Material und Artefakte untersuchen und übersetzen –, die wiederum neue Beziehungen zu Erinnerung, Intimität und dem Archiv herstellen. Indem sie Quellen nachzeichnen, aktivieren und miteinander verflechten, hinterfragen die Künstler*innen den Status des Bildes und interpretieren neu, was Kunst tut oder was Kunst ausmacht“ (Jacques Rancière). Indem sie verkörperte und emotionale Erfahrungen vorschlagen, in denen Ästhetik und Politik untrennbar miteinander verbunden sind, machen ihre Kunstwerke das Zusammenspiel zwischen kolonialer Geschichte und Gegenwart, Arbeit und Traditionen sowie Dokumenten und Imagination sichtbar. Mit Künstler*innen wie Tina Modotti, Baman Jalali, Hannah Darabi, Akram Zaatari, Sigmar Polke, Karimah Ashadu, Mario Garcia Torres, Yeh Shih-Chiang und Wei-Li Yeh, Saâdane Afif, Rosa Barba und Khadija Saye.

In Kooperation mit dem Internationalen Sommerfestival 2026 auf Kampnagel präsentiert die Hamburger Kunsthalle Nan Goldins ikonische Diashow The Ballad of Sexual Dependency aus ihrer Sammlung sowie Performances von dem Tänzer und Choreograf Xavier Le Roy.

Die Liste der Künstler*innen wird noch bekannt gegeben.

 

Kuratorin

  • Dr. Corinne Diserens

Assistenzkuratorin

  • Leona Marie Ahrens